Die Burg bei Knickhagen ist eine sogenannte "abgegange Burg", auch Burgstall oder Altburgstelle genannt. Das bedeutet, dass an dieser Stelle einmal eine mittelalterliche Burg stand.
Viel ist von dieser Burg nicht mehr über geblieben. Auf dem eigentlichen Geländer der Burg befindet sich heute der Friedhof von Knickhagen.
Deutlich zu erkennen ist noch ein Wall mit dem dazugehörigen vorgelagerten Burggraben, welche die Burganlage im Osten begrenzten. Mit viel Mühe kann man auch noch Teile eines im Osten befindlichen Vorwalls mit Graben erkennen, welcher die flache Ostseite der Burg sicherte. Dieser befindet sich in etwa 50 Meter Abstand zu dem noch gut erkennbaren Ostwall (vorwiegend links von dem Feldweg namens "Die Burg").
Zum Zeitpunkt, als die Burg bestand, wurde sie auf allen vier Seiten durch einen Wall geschützt. Diese Wälle waren zu dieser Zeit Mauern. Weiteren Schutz boten im Norden und Westen die natürlich gegebenen Steilhänge. Im Süden befand sich der Eingang zur Burg. Die südliche und die östliche Flanke sich relativ flach. Im Osten wurde diese durch einen Vorwall mit Graben zusätzlich geschützt. Im Süden lässt sich ein solcher Vorwall nicht mehr nachweisen.
Die genaue Entstehungszeit ist bis heute nicht geklärt. In Jahr 1893 wurden bei einer Untersuchung einige mittelalterliche Scherben und Topfreste gefunden, welche in das Hessische Landesmuseum Kassel gebracht wurden. Diese sind seit der Bombardierung von Kassel im 2. Weltkrieg verlustig. Fest steht, in der Zeit vom 8. bis 10. Jahrhundert wurden mehrere Burgen im Reihnhardswald und Umgebung errichtet, wozu die Burg von Knickhagen mit aller Wahrscheinlichkeit auch zu rechnen ist. Wann die Burg aufgegeben und dem Verfall preisgegeben wurde, ist ebenfalls nicht bekannt.
Nordhessen
